Der Sudan

Seit 1956 existiert die Republik Sudan. 1989 übernahm ein Militärregime die Republik. In dem ersten Bürgerkrieg ab 1972, der 17 Jahre dauerte gab es 500.000 Todesopfer, im Zweitem ab 1993, der bis jetzt andauert starben noch mehr Menschen durch Kämpfe und Hunger. Das Land ist sehr verwüstet.

Der Sudan hat im Nordosten einen 640 km langen Küstenstreifen. Im Norden des Landes ist ein ca. 400 Meter hohes Plateau mit Wüstencharakter. Dieses wird im Westen von Sanddünen durchzogen. Im Süden befindet sich das Darfur - Massiv, das mit dem Jebel Marra (3088m.) die höchste Erhebung ist. Das östliche Hochland am Rotem Meer wird durch das ca.2000m hohe Bergland begrenzt. Der grösste Berg des Landes heisst Mount Kinyiti (3187), dieser liegt im Imatong - Gebirge. Dieses erstreckt sich im äussersten Süden entlang der Grenze zu Uganda und Kenia. Der Weiße Nil durchfliesst den Sudan von der ugandischen bis zur ägyptischen Grenze. Der Nil und die jahreszeitlich bedingten Regenfälle fördern die Entstehung des Sudd das mit 60.000 qkm zu den grössten der Erde gehört. Der Weiße Nil verliert in diesem Gebiet durch Verdunstung 60% seines Wasser. Durch die Zuflüsse der äthiopischen Hochlandes entstehen während der Regenzeit reissende Ströme, im Winter und Frühling trocknen diese jedoch fast ganz aus.

Der Nordsudan befindet sich in der Sahara, wo es nur seltend regnet. In Richtung Süden beträgt die Niederschlagsrate 1000 mm pro Jahr. An der südlichen Grenze der Wüste misst man jährlich 400 mm pro Jahr. Zwei bis drei Monate dauert die Regenzeit im Zentrum des Landes, nach Süden hin sechs bis zu acht Monate. In der Regenzeit sinken die Temperaturen aber die Luftfeuchtigkeit nimmt zu, so dass es schwül wird. Juba im Süden hat im Januar eine durchschnittliche Temperatur von 28 °C im Juli liegt sie bei 25°C und die Niederschlagsmenge beträgt 950mm. pro Jahr. Für Kharthoum in Richtung Norden sind die Werte 23°C, 34°C und 150mm.

Etwas mehr als 60% der Bevölkerung arbeitet auf dem Land, obwohl nur 5% des Landes durch Ackerbau genutzt wird; 24% werden als Weideland genutzt; 15% dienen als kultiviertes Land. Hauptanbauprodukt ist Baumwolle so werden jährlich rund 130.000 t. hochwertige langfaserige Baumwolle produziert. Baumwolle und Baumwollsamen sind zu 47% die Exporte des Sudans. Der Sudan ist nach Ägypten der zweitwichtigste Exporteur für langfaserige Baumwolle in Afrika. Andere Produktionen aus der Landwirtschaft sind Zuckerrohr (wird hauptsächlich im Atbaba Tal angebaut), Sorghum, Hirse, Weizen, Sesam, Erdnüsse, Bohnen, Gerste, Datteln, Zitrus-, Mangofrüchte und im Süden Tee, Kaffee und Reis. Teilweise wird die Viehhaltung im Sudan noch von Normaden übernommen. Es gibt ca.20.Mio Rinder, ca.19.Mio Schafe, ca.14.Mio Ziegen und rund 32.Mio Stück Geflügel. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist die Fischerei am Rotem Meer.

18% des Sudans sind bewaldet. Das einzige erwähnenswerte Erzeugnis ist Gummiarabikum, dieses wird aus dem Akazienbäumen gewonnen.

Im Sudan sind zwar Bodenschätze vorhanden werden zur Zeit aber nicht abgebaut. Es wird Eisenerz in den Bergen am Rotem Meer gefördert. In den Ingessana Bergen fördert man Magnesium und Chrom, bei Hofrat en Nahas Kupfer, in der Provinz Kassala Gold, sowie an anderen Orten Graphit, Zinn, Wolfram, Moskovit und Silber. Die Salzproduktion am Rotem Meer bei Port Sudan durch Salzpfannen deckt den Landessalzbedarf. Durch zwei Bohrinseln im Südwesten des Landes werden jährlich 150.000t. Öl gefördert. Die Stromversorgung übernehmen zu 51% Wärme- zu 49% Wasserkraftwerke.

Die Industrie des Sudans ist zum grössten Teil noch auf die Landwirtschaft ausgerichtet, Haupterzeugnisse sind einheimische Agrarprodukte wie z.B. die Herstellung von Speiseöl, Zucker, Seife, Textilien und Mehl, ansonsten spielt die Zement und die Ölverarbeitung eine Rolle. Der weitere Ausbau der Industrie wird von der Stromknappheit und Devisenmangel behindert.

Im Sudan ist der Verkehr noch kaum erschlossen dies beweisen die nur rund 5500m. Eisenbahnnetz und das nur 6600m. grosse Strassennetz. Diese Strassen sind meisst auch nicht befestigt und sind während der Regenzeit nicht passierbar. Die Nilschiffahrt spielt zwischen Juba und Kosti, sowie zwischen Karima und Dongola eine Rolle. Die bedeutendsten Häfen am Rotem Meer sind Port Sudan und Suakin. Eine Ölpipline führt von Port Sudan bis nach Kharthoum.

Die Bevölkerung des Sudans teilt sich in zwei Teile auf, erstens die im Norden arabisch geprägten Stamme und die im Süden negroidisch geprägten Völker. Ca. 70% der Bevölkerung vor allem im Norden bekennen sich zum Islam, die restliche Bevölkerung meisst im Süden bekennen sich zu christlichen oder animistischen Glaubensrichtungen.

Andreas Klasse 8.5


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