Ruanda

Vulkane, dampfende Quellen und Berggorillas, baumlose Trockensavannen und Täler mit Seen - ursprüngliche Landschaften wecken in Teilen Ruandas auch im 20. Jahrhundert Vorstellungen und Bilder von einem unbekannten Afrika. Noch sind die Landebewohner Ruandas auf die Natur angewiesen: Von den Ernten auf dem Feld müssen sich neun von zehn Familien ernähren. Doch mit der zunehmender Menschenzahl werden die Äcker und Felder immer knapper: Denn in ganz Afrika ist Ruanda das Land mit der größten Besiedelungsdichte. Auf einem Quadratkilometer müssen hier bis zu 1000 Menschen zusammenleben. Jedoch müssen fast zehn Millionen Menschen hier im " Land der 1000 Hügel", das kaum größer ist als Hessen, zur Jahrtausendwende Platz finden. Von Jahr zu Jahr wird die bedrohliche Lage der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln für Ruanda kritischer.

Außerdem haben schon Hunderttausende während der lang andauernden Konflikte der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit das Leben gelassen, und Millionen sind zur Flucht gezwungen worden. Es ist fraglich, ob die seit 1994 regierende Tutsi-Minderheit Frieden ins Land bringen kann.

weitere wichtige Daten:

Kultur:

Bevor die Twa- Pygmäen in Rückzugsgebiete abgedrängt wurden oder zu einer seßhaften Lebensweise als Ackerbauern übergingen, lebten sie als Jäger, die sich auch auf der Töpferei verstanden. Die Hutu betrieben intensiven Hackbau, teilweise mit Hilfe von Terrassen, Kanälen, Mistdüngung und Fruchtwechsel. Sie besaßen eine mutterrechtliche Ordnung und ein vom Totemkult bestimmtes Clanwesen , beides wurde mit der Zeit vom vaterrechtlichen System der Tutsi überlagert. Vom 15./16. Jh. An prägte die feudale Gesellschaftsordnung des Hirtenadels der Tutsi das kulturelle Leben in Ruanda, das sich streng hierarchisch gegliederten Hof des Gottähnlichen Königs (Mwami) konzetrierte.

Jan R. Klasse 8.5


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