Straßen- und U-Bahn

Am 15. April 1891 trat die erste Pferdebahn ihren Dienst an, damit wurde der Grundstein für das Bonner-Nahverkehrsnetz gelegt. Das Personal der Pferdebahn bestand aus einem Kutscher und einem Schaffner. Der Kutscher musste Peitsche, Bremse und Glocke bedienen. Der Schaffner musste Fahrkarten verkaufen und den Fahrgästen beim Ein- bzw. Aussteigen helfen.

Die Pferdebahn fuhr auf Schienen mit einer Spurbreite von 1 Meter .

Es gab drei Linien: "Kessenich - Poppelsdorf "

mit folgenden Stationen: Kessenich/ Burgstraße - Koblenzer Straße -Marktplatz - Bahnhof - Poppelsdorfer Allee - Meckenheimer Allee -Kirschallee - Poppelsdorf/ Jagdweg.

"Marktplatz - Ellerstraße"

mit folgenden Stationen: Marktplatz - Bonngasse - Kölnstraße - Eller-straße

"Poppelsdorf - Endenich"

mit folgenden Stationen: Poppelsdorf - Quantiusstraße - Endenicher Allee - Talstraße - Frongasse - Endenich/ Pastorratsgasse.

Das Liniennetz baute sich im Laufe der Jahre immer weiter aus, ihre grösste Ausdehnung besaß sie 1903. Bei diesem neuen Luxus war kein Streß oder Zeitdruck vorhanden, wie heute .

Nach 18-jähriger Dienstzeit, am 24.Novenber 1909 trat das gemütliche Verkehrsmittel seine letzte Fahrt an, obwohl es schon seit sieben Jahren die "Elektrische - Bahn" gab.

Am 17. Dezember 1898 war die Fertigstellung der Rheinbrücke zwischen Bonn und Beuel. Mit der Rheinbrücke waren jetzt alle Voraussetzungen erfüllt für eine Bahnlinie zwischen Bonn und Beuel. Am 21. Mai 1902 wurde unter großem Jubel die Linie freigegeben. Die Eigentümer waren die Stadt Bonn offiziell "Elektrische Bahnen der Stadt Bonn". Die Linie verkehrte auf der Strecke Staatsbahnhof - Poststraße - Viehmarkt (Münsterplatz) - Rheinbrücke - Beuel Rathaus - und Staatsbahnhof. Die Bahnen fuhren erst im 10 Minuten Takt, ab 1906 verkehrte sie sogar im 6 Minuten Takt.

Die Dampfbahn zwischen Bonn und Mehlem wurde im Jahre 1902 noch von einer Rheinisch - Westfälischer Bahngesellschaft betrieben. Im Oktober 1904 gingen Pferde-Dampfbahn komplett in den Besitz der Stadt Bonn über. Danach wurde das Liniennetz noch erweitert. 1906 wurde die erste Gronaulinie für den Verkehr freigegeben. 1907 wurde eine Linie nach Poppelsdorf, nach Endenich, und eine bis zum Fuße des Venusberges fertiggestellt. Für Reparaturen der Bahnwagen baute man in Rheindorf einen Betriebshof im Jugendstil. Durch die vielen Luftangriffe im zweiten Weltkrieg wurde das Nahverkehrsnetz sehr stark beeinträchtigt. Ab Dezember 1944 fuhren die Straßenbahnen durch die häufigen Luftangriffe, nur noch morgens von 6 Uhr bis 8 Uhr und abends nur von 16 Uhr bis 18 Uhr. Am Anfang des Jahres 1945, mußte der Betrieb schließlich ganz eingestellt werden. Im August fuhr wieder die erste Straßenbahn von Rheindorf nach Dottendorf. Die anderen Linien nahmen 1946 schrittweise ihre Arbeit wieder auf, außer der Linie zwischen Bonn und Beuel, die wegen der Zerstörung der Rheinbrücke nicht mehr verkehren konnte.

Am 12.November 1949 wurde die wiederaufgebaute Rheinbrücke dem Verkehr freigegeben. Im gleichem Jahr wurde das Liniennetz den Verhältnissen angepaßt. Jetzt fuhren vier Linien auf den Strecken Beuel - Dottendorf, Venusberg - Rheindorf, Endenich - Friedensplatz und Poppelsdorf - Rheindorfer Straße.

Für die Linie Gronau - Bahnhof wurde eine Omnibuslinie eingesetzt, um den wachsenden Verkehrsandrang durch die Wahl zur Bundeshauptstadt etwas besser zu bewältigen zukönnen. 1953 veränderte man die Linienführung folgendermaßen, Linie Endenich zur Rheindorfer Straße. Im 1951 am 18.Februar nahm die erste Omnibuslinie (15) zwischen Hauptbahnhof (Mozartstraße) und Gronau ihre Arbeit auf. Ein Jahr später fuhr sie bis Lengsdorf. Noch eine Linie (16) folgte am 14. November 1953, von Bahnhof (Bonn) nach Poppelsdorf, auch diese Linie verlängerte sich am 27.Juni 1954 bis Uni-Klinik am Venusberg. Durch diese neuen Linien ergab es sich das nur noch zwei Straßenbahnen in Bonn verkehrten.

Im Jahr 1967 am 30. April wurde die Linie 15 stillgelegt und vier Jahre später, also am 30.Juni 1971 stellte auch die Linie 16 ihren Betrieb ein. Um dem steigendem Andrang zu öffentlichen Verkehrsmittel gerecht zu werden, bekamen die Straßenbahnen ein ganz neues Gesicht und wurden komplett modernisiert. Im Jahre 1957 wurden die ersten alten Bahnen durch neue ersetzt, weil die ältesten Exemplare nur noch Schrottwert hatten. Es wurden nagelneue Groß-Gelenkwagen angeschafft. Im Mai 1958 ging die erste neue Straßenbahn auf Jungfernfahrt.

1960 wurden nochmals neue Straßenbahnen angeschafft. In den folgenden Jahren setzte sich bei den Stadtwerken ein neues Motto durch, welches vorsah das es mit neuen, modernen Bahnen ins nächste Jahrhundert gehen solle. So kam es dazu das am 22.März 1975 die Jungfernfahrt der ersten Unter-Übergrundbahn unter großem Jubel statt fand. Sie fuhr von Bonn Hauptbahnhof bis Rheinallee.

Das 20.Jahrhundert trieb das Verkehrwachstum dermaßen an, dass nun sogar Linien bis Siegburg, Köln oder Königswinter existierten. Damit die neuen Linien besser gemanagt werden konnten, wurden am 17.Mai 1974 von der KBE (Kölner - Bonner Eisenbahn AG), KVB (Kölner Verkehrsbetriebe), SWB (die Verkehrsbetriebe Stadtwerke Bonn) und SSB (die Elektrischen Bahnen des Rheinsieg Kreises) eine Stadtbahngesellschaft Rhein-Sieg gegründet.

Jetzt existierten immer mehr Linien in Bonn und jede Linie war ein voller Erfolg bis es 1991 diese Linien gab:

Linie 63: Tannenbusch - Mitte - Bonn Hbf. - Bad Godesberg

Linie 16: Köln Mülheim - Wesslingen - Bonn Hbf.

Linie 18: Köln Mülheim - Brühl - Bonn Hbf.

Linie 60: Siegburg Bonn Hbf. - Oberdollendorf

Damit für die Fahrgäste die Orientierung besser war wurden einheitliche Haltestellen geschaffen. Durch dieses gute Nahverkehrsnetz fuhren zu dieser Zeit täglich ca. 100.000 Personen mit Schienenfahrzeugen. Heutzutage verkehren in Bonn die Linien 16, 18, 61 , 62, 64, 66.

Man sieht voraus das es auch weiterhin in Bonn ein großes, modernes und gutes Liniennetz geben wird.


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